23/08/2020 —

„HANDEL IM WANDEL – Kämme für die Welt“

Der Weltmarkt beginnt heute beim Einloggen ins Internet. Mit fortschreitender Digitalisierung entstehend laufend neue Regelwerke und Geschäftsmodelle mit Gewinnern und Verlierern unter lokalen und globalen Playern. Kaum mehr vorstellbar, wie der Handel in einer Zeit organisiert war, als es weder elektronische Datenverarbeitung noch Online-Bestellungen via Mausklick gab. Auf welche Weise wurden damals Produkte beworben und Bestellungen aufgenommen? Auf welchen Wegen wurde das Rohmaterial bezogen und das hergestellte Produkt zur Kundschaft gebracht? Und wie wickelte sich der Zahlungsverkehr ab?

Damals – Aus engen Klusen in die Welt

Die Kammherstellung in der solothurnischen Juragemeinde Mümliswil drängte seit ihrem Beginn am Ende des 18. Jahrhunderts über regionale Absatzmärkte und die Landesgrenzen hinaus in die umliegenden Länder. Nach dem Bau einer Kammfabrik im Jahre 1863 – der ersten ihrer Art in der Schweiz – begann die Fabrikantenfamilie Walter ihre Haarschmuckartikel an in- und ausländischen Warenmessen zu präsentieren. Handelsreisende der Firma O. Walter-Obrecht waren in ganz Europa unterwegs, um für die KROKO-Kämme neue Absatzmärkte zu erschließen, während in der heimischen Produktion mehr als 300 Personen fleißig Nachschub lieferten. Das Museumskino zeichnet die Handelsreise eines Vertreters der Kammfabrik Mümliswil aus dem Jahre 1889 nach, die quer durch ganz Deutschland bis an die damalige russische Grenze führte. Eine eigene Verkaufsfiliale in der argentinischen Hauptstadt markierte zwischen 1912 und 1922 den Höhe- und Wendepunkt einer Erfolgsgeschichte, deren Ende mit der Kurzhaarfrisurenmode für Damen eingeleitet wurde. Dennoch konnte sich die Kammfabrik Mümliswil mit einem angepassten Sortiment noch bis ins Jahr 1990 halten.

Heute – Thaler Produkte auf dem Weltmarkt

In einer Gegenüberstellung werden aktuelle Handelsbeziehungen heutiger Unternehmen aus verschiedenen Branchen mit Sitz in der Region Thal präsentiert, deren Produkte in aller Welt gefragt sind. Welches ist ihre Kernkompetenz? Wo sind ihre Zulieferer und wo ihre Kunden?