Horn ist als Naturmaterial ein Werkstoff erster Güte. In allen Kulturen wurden seit jeher Tierhörner verwendet, um schöne und nützliche Dinge herzustellen. Weil das Hornmaterial durch Hitze verformbar ist, kann es als Urgrossvater der heutigen thermoplastischen Kunststoffe betrachtet werden. Es erstaunt nicht, dass aus Horn neben Kämmen auch unzählige andere Gebrauchs- und Dekorationsartikel fabriziert wurden.
Die Ausstellung präsentiert eine breite Palette von Hornobjekten, darunter edle Frisier- und Zierkämme, die in der früheren Kammfabrik Mümliswil hergestellt wurden. Eine Mümliswiler Spezialität in der Zeit um 1900 war die Herstellung von „Galanterieartikeln“ aus Horn. Das konnten elegante Schreibtischgarnituren für die Damen sein, oder edle Pfeifengarnituren für die Herren der Schöpfung.
Vorgestellt werden horntragende Tiere aus aller Welt, mit Fokus auf jene Arten, deren Gehörn vorzugsweise zur Produktion von Hornartikeln verwendet wurde. Veranschaulicht wird der Prozess der Umformung von Hörnern zu Platten (frz. „tablettes“)und weitere Schritte bei der handwerklichen Hornverarbeitung.
Ein bedeutender Teil der ausgestellten Objekte stammt aus der Privatsammlung Peter Kuhn, Bözberg, die er dem Museum HAARUNDKAMM als Schenkung überlassen hat.
Die Ausstellung dauert mindestens ein Jahr und kann um ein weiteres Jahr verlängert werden.